Tor zur Welt
Ein besonderes Markenzeichen nahezu aller Veranstaltungen von HanseBass ist die Kammermusik für mehrere Kontrabässe. Nicht nur der Klang mehrerer Bässe beeindruckt immer wieder gleichermaßen Spieler*innen und Publikum; diese Form der Kammermusik fordert die Spieler*innen oft deutlich vielseitiger als es in der herkömmlichen Kammermusik oder im Schulorchester der Fall ist. Daher hat das Kontrabass-Ensemble-Spiel einen enormen pädagogischen und künstlerischen Stellenwert innerhalb der Aktivitäten von HanseBass.
Im Auftrag von HanseBass e.V. schreibt Stefan Schäfer aktuell eine mehrsätzige Komposition für vier Kontrabässe. Im Rahmen der HanseBass Camps 2023-2026 soll das neue Werk von Teilnehmer*innen des Workshops nach und nach aus der Taufe gehoben werden. Nach vier Jahren soll dann eine komplett neue Suite mit dem Titel Tor zur Welt vorliegen.
Innerhalb der Komposition tauchen typisch norddeutsche Elemente auf. Kontrabass 1 und 2 sollten Kenntnisse in der Daumenlage haben. Das Repertoire von Bass-Quartetten soll damit erweitert werden.
1.Satz: Hurray – Hurray
Mit seinen rhythmischen Elementen erinnert der Eröffnungssatz der Suite an einen typischen Shanty. Nach einem schmissigen Thema in maritimem Charakter bekommen dann alle Spieler Gelegenheit, solistisch in den Vordergrund zu treten. Einige Soli tragen plattdeutsche Vortragsbezeichnungen, wie „gniedelig“, „etepetete“, „bullerich“ oder „krüsch“. So werden hanseatische Wesenszüge mit einem Augenzwinkern dargestellt.
Uraufführung: 18.06.2023 – Hamburg, Friedrich-Ebert-Halle
Jim Thomas, Merle Pantwich, Ningwei Guo, Qianru Ma
3. Satz: Kehrwieder
Kehrwieder heißt eine Straße in der Hamburger Hafencity. Früher war das Kehrwiederviertel sogar mit Bürgerhäusern bebaut, die allerdings für den Bau der Speicherstadt weichen mussten. Heute steht auf der Kehrwiederspitze die Elbphilharmonie. Der dritte Satz innerhalb der Quartett-Suite ist ein Walzer mit leicht melancholischem Charakter.
Uraufführung: 15.06.2024 – Hamburg, Friedrich-Ebert-Gymnasium, Theatersaal
Mikolai Kabaczuk, Yi Wei, Benno Friedmann, Paul Netzband